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Tycho Brahe der Astrologe
(1546 - 1601)

 
 

 


 

Tycho Brahe und sein Nachfolger Johannes Kepler entschieden den Streit um das kopernikanische System.

Kopernikus hatte die Sonne - also nicht die Erde - ins Zentrum des Weltbildes gestellt. Es waren gerade Astrologen - insbesondere Rheticus - die Kopernikus zur Publikation seines maßstäblichen Werkes "De Revolutionibus Orbium Coelesticum Libri VI" ermunterten.

Das heliozentrische Weltbild war de facto nicht neu:

Schon Aristarchos (310 - 230 v.Chr.) hatte dies rund 1900 Jahre früher vorgeschlagen. Jetzt rankte sich um die Wiederaufnahme dieses alten Gedankens die damalige wissenschaftliche Diskussion. Brahe und Kepler entschieden sie.

Beide waren beispielhaft für die kommende Naturwissenschaft: sie kombinierten Experiment nebst Messung mit theoretischen Überlegungen.
Beide, Tycho Brahe und Johannes Kepler, waren auch Astrologen. Sie sahen zwischen Astronomie und Astrologie keinen Widerspruch.

Tycho Brahe pflegt üblicherweise dargestellt zu werden als Gegner der Astrologie, der nur der Pflicht gehorchend astrologisch arbeitete. Das ist falsch.

Man bedient sich dazu seines Briefes von 1587 an seinen Schwager Heinrich von Below. Dabei kritisiert Brahe in diesem Brief die Astrologie nur insoweit, als sie nicht zu richtigen Ergebnissen gelangen kann, wenn sie von falschen Tabellenwerken ausgeht.

Unter den Tisch fallen läßt man gerne seinen Brief an Christoffer Rothmann, den Brahe ein halbes Jahr später schrieb, in dem er erklärt, er folge den alten Verfassern wie z.B. Hermes Trismegistos, und in dem er sich expressis verbis zu einem hermetischen Weltbild bekannte.

Auszug daraus:

" Da durch die Analogie die siderische Welt mit der tellurischen verbunden wird, so kann die eine nicht ohne die andere erfaßt und erforscht werden."

In seinem wissenschaftlichen Testament "Astronomicae Instauratae Mechanica" schreibt Brahe am Ende:

"Auch in der Astrologie haben wir eine Arbeit vollbracht, auf die nicht von denen herabgesehen werden sollte, die den Einfluß der Sterne studieren. .... Nachdem ich ein genaueres Wissen über die Bahnen der Himmelskörper erlangt hatte, nahm ich die Astrologie von Zeit zu Zeit wieder auf und zog den Schluß, daß diese Wissenschaft, obwohl sie nicht nur von Laien, sondern auch von den meisten Gelehrten, unter denen sich auch verschiedentlich Astronomen befinden, als unnütz und sinnlos angesehen wird, tatsächlich zuverlässiger ist, als man glauben sollte. Dies ist wahr, nicht nur was die meteorologischen Einflüsse und Vorhersagen des Wetters angeht, sondern auch was Voraussagen mit dem Horoskop betrifft, vorausgesetzt, daß die Zeit korrekt bestimmt ist und der Lauf der Sterne und ihr Eintritt in bestimmte Gebiete am Himmel in Übereinstimmung mit dem tatsächlichen Himmel gebracht wird und daß ihre Direktionen und Revolutionen korrekt ausgearbeitet sind...."




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