(Der folgende Text wurde von mir zunächst in einem Forum für Astrologie veröffentlicht.) 

Von Astrologie ernsthaft reden kann man erst ab der psychologischen Astrologie.

ABER DIE PSYCHOLOGISCHE ASTROLOGIE UMFASST NICHT DAS GESMTSPEKTRUM DER ERNSTHAFTEN ASTROLOGIE. SIE IST EIN TEIL DAVON.

Die psychologische Astrologie entstand im 20. Jahrhundert. Als Notwehrreflex: Astrologen kamen ins Gefängnis, wenn sie vorhersagten. Es gab in Deutschland den Gaukeleiparagraphen bzw. Wahrsageparagraphen. In den USA stand eine Gigantin der Astrologie - Evangeline Adams - wegen der Astrologie vor dem Strafrichter. Sie überzeugte ihn anhand eines unbekannten Horoskops von Ihrem Können. In England stand Alan Leo vor dem Strafrichter wegen Astrologie.

Die psychologische Astrologie wendet viele Dinge garnicht an, die jahrtausendelang benutzt wurden. Sie kennt sie garnicht. Sie lehrt sie nicht. Sie gibt sie nicht weiter.

Astrologie hat auch eine wirtschaftliche Bedeutung.
Welche Astrologieschule, die ihre Schüler halten will, soll Interesse daran haben, zu sagen:"Was ihr hier lernt ist nur ein kleiner Bruchteil aus dem Riesengebiet der Astrologie"?

Es gibt haufenweise Aussagen, die die psychologische Astrologie definitionsgemäß nicht treffen kann.

Beispielsweise: Wo sind meine verlegten Paßfotos?
Meine Katze ist fort - lebt sie, kommt sie wieder, wann?
Wann kommt mein Mann frei aus der Haft?
Hat der Radixeigner eine laute Stimme?
Wird die Radixeignerin großen öffentlichen Erfolg mit ernsthafter Astrologie haben?

Die psychologische Astrologie kann keine Zeitwahl.

Die psychologische Astrologie könnte die Frage von Friedrich II. an den Großmeister der Astrologie Michael Scotus - ein Universaltalent - nicht beantworten: "Durch welches Tor verlasse ich morgen meinen Palast." Großmeister Michael Scotus konnte es.

Die psych. Astrologie könnte nicht leisten was die Astrologen von Kaiser Domitian leisteten Ihre Methoden gelten bis zum heutigen Tag und sind praxisfest. Die p.A. kennt sie nicht, lehrt sie nicht. Die p.A. ist eine kastrierte Astrologie.

Die p.A. hat ihre Berechtigung schon. Aber sie ist nicht alles. Es gibt unendlich viel mehr Brauchbares, Handfestes, Praxisrelevantes in der Astrologie.

Handfeste ökonomische Interessen verhindern - bzw. wollen verhindern - eine offene Diskussion anderer Methoden, als sie in manchen Schulen gelehrt werden.

die psychologische Astrologie hat ihren tiefen Sinn und Zweck.
Sie ist wichtig.
Wir brauchen sie.
Sie ist hilfreich.
Es ist unmöglich astrologisch beratend tätig zu sein ohne sie zu beherrschen.
Auf ihrem Gebiet ist sie nicht zu ersetzen.

Es gibt andere Gebiete.

Auf den anderen Gebieten muss man anderes Rüstzeug haben als nur das der p.A.

Musterbeispiel ist Zeitwahl.
 
General Giap der Vietcong siegte im"letzten Gefecht der SS": Dien Bien Phu. Da wurde die französische Fremdenlegion, die zu der Zeit hauptsächlich aus ehemaligen Mitgliedern der Waffen SS bestand, aufgerieben. Und Nein, das Gewissen der Nation, Günter Grass, Grass mit doppel "S", war da nicht dabei.
General Giap betrieb astrologische Zeitwahl. Wissen wir weil der RFI (Radio France International) darüber berichtete.
Giap hatte nie das militärische Handwerk formal gelernt. Er hatte, ich glaube, Volkswirtschaft studiert.
Seine materiell unendlich unterlegenen Truppen sorgten Jahre später dafür, dass die Supermacht und Weltmacht USA fluchtartig in Panik unter Zurücklassung - das war die Preisgabe zum sicheren Tod - der vietnamesischen Hilfswilligen Saigon verließ.
General Giap betrieb im Vietnamkrieg astrologische Zeitwahl.

Zur selben Zeit, nebenbei bemerkt, als der Viet War noch tobte, zu Beginn der 1970-er Jahre, nahm ein burmesischer General bei einem zwar weltweit bekannten aber in Deutschland keinerlei Wert auf Publicity legenden deutschen Astrologen Unterricht in dessen Astrologie, darüber schreibt der ehemalige Spiegel Journalist Terzani im Buch "Fliegen ohne Flügel". Dieser General erwiderte auf die Frage, weshalb er denn die weite Reise immer wieder mache:"Ich will die beste Astrologie lernen. Die kommt aus Deutschland." Lies es nach im genannten Buch. Inzwischen als TB erhältlich. Du kannst getrost sein: ein asiatischer General lässt sich nicht abspeisen mit Psychogeblubber. Was er da lernte, der General, .....ich will garnicht an die Anwendungsmöglichkeiten für einen General denken wollen....

1. Die Existenz verschiedener Schulen, die ökonomische Motive dafür haben, sich selber als das Ganze oder sogar als das Nonplusultra der Astrologie darzustellen.

2. Etliche traditionale Methoden, die jahrtausendelang erfolgreich praktiziert wurden und den test of time and experience bestanden haben, werden nicht angewandt, entweder aus Unkenntnis oder aus Absicht.

Es ist ein Ding der Unmöglichkeit, wenn an einer astrologischen Schule nicht ein Überblick über die gesamte Astrologie vermittelt wird.

Es ist ein Ding der Unmöglichkeit, wenn - wie hier in diesem Forum geschehen - jemand nach einem Jahr Fernkurs durch diesen Fernkurs nicht Deuten gelernt hat, allerdings ist mir der genannte Fernkurs bekannt und ich bewundere die Chuzpe von geschäftstüchtigen (auf diesem Gebiet clever) "Astrologen" es zu wagen einen "Kurs in Astrologie" herauszugeben.

Es ist ein Ding der Unmöglichkeit, wenn jemand Berufsastrologin werden will, und erst hier in diesem Forum erstmals den Begriff "Hamburger Schule" vernahm, vorausgesetzt, sie habe eine astrologische "Schule" (für schweres Geld) besucht.
Ich muss Schülern zuerst den Überblick, die Übersicht vermitteln, bevor ich ins Detail gehe.

Würden gewisse Schulen die Übersicht bieten, so laufen sie Gefahr, dass die Schülerinnen anfangen zu vergleichen.
Bei vielen Varianten der p.A. würde der Vergleich sehr ungünstig für die p.A. ausfallen.

Man setze einfach verschiedene Vertreter verschiedener Astrologierichtungen an ein und dasselbe Radixfragment: Zeig, was du kannst. Was kannst Du sehen an diesem Fragment??

3. Die p.A. beschränkt sich definitionsgemäß auf das Menschliche.
Also klammert sie aus der Unzahl von Schlüsselworten, die es gibt - die Zahl ist prinzipiell unendlich groß - alle diejenigen aus, die nicht Psychisches betreffen.
Das führt dazu, dass wenn in einem Fall gefragt wird nach der Bedeutung von Mars Konjunktion Neptun am MC geschwafelt wird:"Das kann viel bedeuten". Natürlich kann es abstrakt gesehen viel bedeuten. Aber hier wurde nach einem konkreten Fall gefragt. Und in diesem konkreten Fall - jede Schneeflocke ist einzigartig, genauso jedes Horoskop - läßt sich sehr wohl eine konkrete Aussage treffen.
Man nehme für Mars Schlüsselwort "Mann", ein männliches Wesen fragte.
Hier ein paar Schlüsselworte für Neptun:
Nebel, Täuschung, Betrug, Illusion, Mystik, Sehnsucht, Luft, Gas, Schwäche, Irrtum, So-Tun-als-Ob, Schauspiel, Malerei, Alkohol, Drogen, Rauschgift, Einnebeln, Umnebeln, Becircen, Umgarnen, Sumpf, Rausch, Betäubung, Schwäche, Narkose, Ozean, "Loch in der Realität", Traum, Traumfabrik, Film, Fernsehen, künstliche Beleuchtung.
Jetzt kombiniere man "Mann" - nur eines der unendlich vielen Schlüsselworte für Mars, aber uns interessiert an dieser Stelle die körperliche Ebene - mit den Schlüsselworten für Neptun und MC.
Da die Konjunktion am MC stattfindet haben wir es mindestens mit einem lethargisch ziellos faul vor sich hindämmernden antriebsschwachen Menschen zu tun. Wenn noch weitere Faktoren in die selbe Richtung deuten wie MA = Mann und NE=Schwäche in Konj. am MC, dann ist er impotent.
Sein Handeln muß es sein: MA=Dynamik + NE=Zersetzung. Zersetzte Dynamik also. Natürlich könnte der Betroffene diese Konjunktion zwischen MA, NE, MC "erlösen", beispielsweise durch Therapie, aber er steckt in einem Teufelskreis: er müsste sich aufraffen. Wie soll er sich aufraffen bei Neptunisch zerfließender Aktivität? Hier zerschmilzt die Aktivität wie ein Öltropfen in einer Pfütze.
Den zugegebenermaßen harten Begriff "Impotenz" wurde die p.A. kaum zu denken wagen.
Dabei ist MA nun einmal kosmisches Synonym für (ua) "Mann". Dass es daneben noch andere gibt, ist hier nicht das Thema.

Weil die p.A. nicht die gesamte Methodik und die GESAMTEN Schlüsselworte für ALLE Ebenen anwendet, kann sie viele Fragen nicht beantworten.
Sie versucht dann typischerweise sich zu retten indem sie das auf rein psychologischer Ebene sinnvolle Besteck anzuwenden versucht auf Gebiete, wo mit diesem Besteck nichts, aber auch rein garnichts anzufangen ist.
Das gleicht dem Versuch mit einer weichgekochten Spaghettinudel seine Haustür aufzuschließen.

Wieweit man mit der NUR psychologischen Astrologie oder, schlimmer noch, mit einer NUR astrologischen Psychologie (wo in der astrologischen PSYCHOLOGIE ist die ASTROLOGIE?) kommt, zeigt aufs Schönste der Thread "Das Rätsel" ab der Seite 9.

Dort wird seit Tagen - seit dem 13. 9. 2006 - von hervorragend talentierten Astrologen vergeblich versucht – bis jetzt, 16. 9. 2006 abends – ein astrologisches Rätsel zu lösen OBWOHL SIE DAS KOMPLETTE RADIX DES GESUCHTEN "Es" haben.

Was sie ins Schleudern bringt: "Es" ist kein Mensch. Hier sind sie – so hervorragend astrologisch begabt wie sie sind - noch am Ende, weil sie in ihrer Ausbildung die HIER notwendigen Schlüsselwörter nicht gelernt haben.

Man kann ein Radix auch anders als nur psychologisch interpretieren, zum Beispiel, wenn es um eine Sache geht.

Oder wenn es um Zeitwahl = Elektion = taktische Astrologie geht. Taktische Astrologie ist das, was im Sport Jiu-Jiutsu ist.
Es ist schlechterdings unmöglich taktische Astrologie mit NUR psychologischen Schlüsselwörtern zu betreiben. Das geht nicht.